Für die Wirtschaft
Was wir tun
Die Schweizer Pärke setzen sich für das regionale Schaffen ein. Sie fördern regionale Wertschöpfungsketten und unterstützen die Unternehmer:innen bei der nachhaltigen Entwicklung ihrer Produkte.
Nachhaltige Landwirtschaft
Die Landwirtschaft prägt die Pärkelandschaft massgeblich: Mehr als ein Drittel der Fläche der Schweizer Pärke wird noch landwirtschaftlich genutzt. Mit der Zertifizierung von Produkten wird eine nachhaltig betriebene Landwirtschaft gezielt gefördert. Ausserdem ist die biologische Bewirtschaftung im Vergleich zur übrigen Schweiz häufiger.
Beispiel: Parc Régional Naturel Gruyère Pays-D'Enhaut
Aufwertung der landwirtschaftlichen Produktion
Die Alp- und Berglandwirtschaft sind Teil der Identität des Regionalen Naturparks Gruyère Pays-d'Enhaut; sie sind Teil seiner Landschaft, seiner Traditionen und seines wirtschaftlichen und sozialen Lebens. Die Landwirtschaft ist deshalb eine wichtige Partnerin des Parks. Dieser hat sich stark für die Schaffung und die Entwicklung der ökologischen Vernetzung und der Landschaftsqualitätsprojekte engagiert.
Für die Produzentinnen und Produzenten steht aber dennoch die landwirtschaftliche Produktion im Zentrum ihrer Arbeit. In einer Umgebung, in welcher der AOP-Käse und die regionalen Marken schon weit entwickelt sind, wird das Park-Label als zusätzliches Plus verwendet, um die Produkte zu vermarkten. Die Genossenschaften und Produzierenden haben das Potenzial des Labels schnell erkannt: Rund hundert Produkte sind heute zertifiziert. Sie stammen von 17 Partnerunternehmen, welche wiederum 160 landwirtschaftliche Betriebe repräsentieren.
In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirtinnen und Landwirten hat der Park eine Situationsanalyse zum letzten verbleibenden Schlachthaus auf seinem Gebiet durchgeführt, das der Gemeinde Château-d'Oex gehört. Anschliessend hat er die Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen begleitet. Eine regionale Genossenschaft wurde gegründet, welche den Betrieb des Schlachthauses übernommen hat. Dessen Aktivtäten konnten signifikant gesteigert werden – zu Gunsten der Tiere (weniger Transporte) und kurzer Verkaufskreisläufe (regionale Wertschöpfung). In einem anderen Bereich hat der Park in Zusammenarbeit mit Landwirtinnen und Landwirten sowie der Landwirtschaftsschule ein Projekt lanciert, das die nachhaltige Bewirtschaftung der Weiden betrifft.
François Margot, Direktor
Beispiel: Schweizerischer Nationalpark
Eldorado für Tierbeobachter
Der Schweizerische Nationalpark wurde vor über 100 Jahren gegründet, um ein Stück alpiner Naturlandschaft mit seiner Lebenswelt komplett vor menschlichen Eingriffen zu schützen und wissenschaftlich zu erforschen. Aus diesem primär naturschützerischen Projekt ist längst auch eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte geworden. In unserer stressgeplagten Leistungsgesellschaft werden Inseln der Ruhe und echte Naturerlebnisse immer wichtiger. So suchen jedes Jahr rund 150'000 Gäste den Schweizerischen Nationalpark auf, um neue Energie zu tanken. Dabei spielen die idealen Wildbeobachtungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle. Dank der strengen Schutzbestimmungen haben sich die Tiere an die Gäste gewöhnt und zeigen weniger Scheu. So ist es möglich, vom Wanderweg aus zahlreiche Wildtiere zu beobachten. Am bekanntesten ist das Val Trupchun, wo am hellen Tag auf offener Weide bis zu 400 Rothirsche unterwegs sind. Ein Highlight sind auch die Bartgeier, die von 1991-2007 im Schweizerischen Nationalpark ausgesetzt wurden und heute erfolgreich brüten.
Hans Lozza, Leiter Kommunikation
Regionale Produkte
Regionale Produkte aus den Pärken können vom Park mit dem Label «Schweizer Pärke» ausgezeichnet werden. Produzentinnen und Produzenten leisten dafür einen Beitrag an die Zielerreichung des Parks. Die Pärke unterstützen die Produzierenden bei der Vermarktung der Produkte.
Mittlerweile gibt es über 1700 zertifizierte Produkte aus 14 Pärken. Vielfältige Angebote machen die Produktion und unterschiedlichen Kulturlandschaften, welche davon geprägt sind, erlebbar.
Natur- und kulturnaher Tourismus
Ausflüge in den Alpen, Wanderungen in Hügellandschaften, Trekkings durch schroffe Felsformationen oder E-Bike-Touren entlang von Blumenwiesen... die Angebote der Schweizer Pärke richten sich an ein grosses Publikum: Familien, Einzelpersonen, Schulen, Gruppen und Firmen.
Der Tourismus stellt in den Schweizer Pärken ein wichtiges wirtschaftliches Potenzial dar, da er Wertschöpfung in die Regionen bringt. Die Entwicklung touristischer Angebote richtet sich nach den Werten der Pärke. So engagieren sich die Schweizer Pärke dafür, dass Tourismus- und Freizeitaktivitäten in den Pärken eine positive Wirkung auf die Bewohner:innen und die Gäste, die Kultur und die lokale Wirtschaft haben bei gleichzeitiger Erhaltung und Aufwertung von Natur und Landschaft. Die Pärke wollen somit Vorreiter der echten Nachhaltigkeit in Tourismus und Freizeit sein. Dies haben sie in ihrer Tourismusvision 2030 festgehalten.
Sanfte Mobilität
Mobilität und Transport stellen heutzutage eine grosse Herausforderung für den Tourismus und den Freizeitsektor dar. Die Schweizer Pärke setzen auf sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr, um die nachhaltige Entwicklung ihrer Region zu unterstützen. Alle Aktivitäten der Schweizer Pärke sind via öffentlichen Verkehr erreichbar und zahlreiche Partnerschaften auf nationaler und regionaler Ebene erlauben es, die sanfte Mobilität zu fördern.
Schweizer Pärke für alle
Die Pärke engagieren sich für einen Tourismus, der für alle zugänglich ist, insbesondere für Personen mit einer Behinderung. Dies mit drei Schwerpunkten: Verbesserung der Informationen zur Zugänglichkeit der Angebote; Sensibilisierung und Ausbildung der Mitarbeitenden und Partner; spezifische Entwicklung zugänglicher Angebote (Hindernisfreie Wege, Bereitstellung von Infrastrukturen, ...). Diese Projekte werden von der Stiftung Denk an Mich im Rahmen der Jubiläumsprojekte unterstützt.
Wertschöpfung
Pärke achten auf mehrstufige Produktionsketten im Parkgebiet. Damit bleibt die Wertschöpfung in der Region. Die lokale Bevölkerung ist zugleich Produzentin und Konsumentin ihrer Produkte.
Auch der Tourismus trägt viel zur lokalen Wertschöpfung bei: Studien schätzen, dass jeder mit öffentlichen Mitteln investierte Franken das Sechsfache an Wertschöpfung auslöst.