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Aktuelles aus den Pärken

Publikation «Weissbuch Schweizer Pärke»

Die Schweizer Pärke sollen Natur und Landschaft schützen, den ländlichen Raum beleben und die regionale Wirtschaft fördern: Diesen Auftrag setzen sie seit knapp 20 Jahren mit grossem Engagement und durchaus erfolgreich um. Sie stossen aber auch an Grenzen und werden von Politik und Öffentlichkeit nicht immer verstanden. Im kürzlich publizierten «Weissbuch Schweizer Pärke» blicken 11 Expertinnen und Experten von aussen auf die Pärke und beleuchten deren Rahmenbedingungen.

Neues Buch zu den Pärken

Der Haupt Verlag hat in Zusammenarbeit mit den Journalistinnen und Journalisten von Oecocom ein Buch zu den Schweizer Pärken publiziert. Die Autor:innen führen durch die vielfältige Pärkelandschaft der Schweiz und stellen die Pärke mit ihren charakteristischen Landschaften, Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten sowie ihrer Entstehungsgeschichte vor.
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Naturpark Pfyn-FingesNaturpark Pfyn-Finges

Naturpark Pfyn-Finges

© BAFU - nonophotography.ch

Klima

Den nachhaltigen Umgang mit dem Klimawandel in den Regionen verankern

Es sind nicht immer die grossen Extremereignisse. Der Klimawandel macht sich schleichend bemerkbar und verändert Wasserhaushalt, Landschaften, Siedlungen. Als lösungsorientierte Vernetzer spielen die Pärke eine wichtige Rolle, damit die Regionen auch in Zukunft vielfältig und einzigartig bleiben. Die Umsetzungsbeispiele aus dem Jurapark Aargau zeigen, wie aus der Zusammenarbeit mit dem Kanton ein Mehrwert für alle entsteht, um mit der komplexen Herausforderung Klimawandel konstruktiv umzugehen.

Nana von Felten
Im Jurapark Aargau sind die Auswirkungen des Klimawandels in den letzten Jahren spür- und sichtbar geworden. Die acht wärmsten Jahre wurden allesamt nach 2010 gemessen. Neben der Erhöhung der Temperatur häufen sich Extremereignisse. Starkregen wie auch Hitzewellen treten häufiger und intensiver auf. Am deutlichsten ist die Trockenheit spürbar, insbesondere für die Landwirtschaft und bei den Gewässern. Die Sissle – ein Bach, der quer durch den Jurapark verläuft – trocknete 2018, 2019 und 2022 aus. Auch das Waldbild verändert sich. Baumarten, die Trockenheit weniger gut vertragen wie Fichte oder Buche, kommen unter Druck, ebenso die Biodiversität.

Pärke als lösungsorientierte Vernetzer

Dies widerspiegelt, wie die Akteure in den Schweizer Pärken aufgrund der natürlichen Gegebenheiten vor unterschiedlichen klimawandelbedingten Herausforderungen stehen und sich anpassen müssen. Auch wenn in Zukunft der Klimaschutz maximal umgesetzt und die Treibhausgasemissionen reduziert würden, ist aufgrund der Trägheit des Systems damit zu rechnen, dass uns die Veränderungen noch Jahrzehnte beschäftigen werden. Die gute Nachricht ist, dass nahezu alle Anpassungsmassnahmen einen positiven Effekt auf die unmittelbare Lebensqualität in der Region, die Natur und unsere Gesundheit haben. Die Pärke spielen dabei als lösungsorientierte Vernetzer eine wichtige Rolle. Damit die Landschaften und Siedlungen auch in Zukunft so vielfältig und einzigartig bleiben, braucht es Bewusstsein und Engagement.

Der Jurapark Aargau hat sich der nachhaltigen Entwicklung verschrieben und ist für den Kanton ein wichtiger Akteur bei der Umsetzung der kantonalen Klimaziele. Die Geschäftsstelle ist das Kompetenzzentrum für die Region bei Fragen zur Regionalität, Natur und Gemeinschaft. Sie begleitet die Gemeinden, sich zukunftsorientiert und nachhaltig zu positionieren und kann vom Know-how und der gut etablierten Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen Klima und Nachhaltigkeit profitieren.

Daraus sind handfeste Projekte entstanden, die für beide Seiten ein Gewinn sind. Beispielsweise werden im Rahmen der Jurapark-Charta Impulsveranstaltungen für die Parkgemeinden durchgeführt, wie etwa zur Energieplanung oder klimafreundlichen Siedlungsgestaltung. An diesen Anlässen geben wir einen Überblick über Handlungsmöglichkeiten und kantonale Finanzierungs- und Beratungsangebote. Ein anderes Beispiel ist die Wegleitung für nachhaltige Veranstaltungen, welche Gemeinden und Vereine bei der Organisation von Events konkret unterstützt. Diese hat der Jurapark Aargau mit fachlicher Unterstützung des Kantons erarbeitet.

Ein weiteres Thema, das auf grosses Interesse stösst, ist die «Nachtdunkelheit». Dabei geht es um die Sensibilisierung der Gemeinden und die konkrete Umsetzung wie die Reduktion der Lichtemissionen oder die Nacht-Abschaltung der Strassenbeleuchtung. Mit dem Format «Reallabor» experimentieren Interessierte aus den 31 Park-Gemeinden zusammen mit Forschenden von ETH-Institutionen wie die nachhaltige Entwicklung vor Ort gestärkt wird. Zurzeit entstehen verschiedene Realexperimente zu den Themen Wasser, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft.

Der Klimawandel ist überall eine Realität

Dabei zeigt sich, dass ein weitsichtiger Umgang mit dem Klimawandel gerade auch im ländlichen Raum gestärkt werden muss. Viele Menschen haben nach wie vor das Gefühl, auf dem Lande, da ist es so schön grün, der Klimawandel findet weit weg statt und die zunehmenden Hitzesommer seien ein Problem in den Grossstädten. Die Realität zeigt, dass die Klimarisiken wie Starkregen, schmelzender Permafrost oder Trockenheit in allen Räumen eintreffen können. Deshalb haben die Schweizer Pärke 2024 ein gemeinsames Klimaleitbild verabschiedet. Darin ist das Bekenntnis verankert, mit ihren Projekten zur Erreichung der kantonalen, nationalen und internationalen Klima-Ziele beizutragen.

Die Umsetzungsbeispiele aus dem Jurapark widerspiegeln die wichtige Rolle der Pärke, welche in den Regionen gut verankert sind und seit Jahren mit den verschiedenen Akteuren zusammenarbeiten. Diese Vertrauensbasis ist ein stabiler Boden, um mit komplexen Herausforderungen wie dem Klimawandel konstruktiv umzugehen. Das Klimaleitbild der Schweizer Pärke ist hierfür eine wichtige Grundlage.

Nana von FeltenNana von Felten

Nana von Felten

© Benjamin Hofer

Nana von Felten

Projektleiterin Klima, Abteilung Landschaft und Gewässer, Kanton Aargau