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Netzwerk Schweizer Pärke
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Aktuelles aus den Pärken

Publikation «Weissbuch Schweizer Pärke»

Die Schweizer Pärke sollen Natur und Landschaft schützen, den ländlichen Raum beleben und die regionale Wirtschaft fördern: Diesen Auftrag setzen sie seit knapp 20 Jahren mit grossem Engagement und durchaus erfolgreich um. Sie stossen aber auch an Grenzen und werden von Politik und Öffentlichkeit nicht immer verstanden. Im kürzlich publizierten «Weissbuch Schweizer Pärke» blicken 11 Expertinnen und Experten von aussen auf die Pärke und beleuchten deren Rahmenbedingungen.

Neues Buch zu den Pärken

Der Haupt Verlag hat in Zusammenarbeit mit den Journalistinnen und Journalisten von Oecocom ein Buch zu den Schweizer Pärken publiziert. Die Autor:innen führen durch die vielfältige Pärkelandschaft der Schweiz und stellen die Pärke mit ihren charakteristischen Landschaften, Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten sowie ihrer Entstehungsgeschichte vor.
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Bildung

Schweizer Pärke als Modellregionen für Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bezaubernde Landschaften, lebendige Traditionen und gemeinsame Ziele - die Naturpärke sind ideal für Projekte und Bildungsprogramme im Bereich der Nachhaltigkeit. Die Pärke helfen der Schweiz, die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen und Lösungen für die grossen Herausforderungen unseres Planeten zu finden, wie der Klimawandel, soziale oder Gesundheitskrisen. Die Pärke können andere Regionen inspirieren, um Naturschutz mit wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung zu verknüpfen.

Christian Bernasconi
Die Schweizer Pärke von nationaler Bedeutung mit ihren wunderschönen Landschaften sind ideale Regionen zur Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Neben ihren hohen natürlichen und landschaftlichen Werten zeichnen sie sich durch lokales Brauchtum und eine gemeinsame Vision der Bevölkerung aus: ideale Voraussetzungen für die Umsetzung nachhaltiger regionaler Entwicklungsprojekte sowie hochwertiger Bildungs- und Weiterbildungsangebote.

Das Beispiel Wald

Der Wald ist ein wertvoller Teil der Natur und Landschaft. In mehreren Pärken gibt es regionale Entwicklungsprojekte in den Bereichen Holzbau, Tourismus und Handwerk. Im Naturpark Jura vaudois im Vallée de Joux beispielsweise wachsen die bekannten Resonanzfichten, die genutzt werden, um die regionale Geigenbauertradition fortzuführen. Zudem dienen die Wälder als Quelle der Inspiration für neue Ideen im Bereich der Lehrlingsausbildung. Im Regionalen Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut wird das alte Handwerk der Schindelmacherei für traditionelle Dächer gefördert.

Diese Projekte tragen nicht nur zur regionalen Entwicklung bei, sondern fördern auch die Gestaltung von Bildungsangeboten und sensibilisieren die breite Öffentlichkeit. Diese hat so die Möglichkeit, an Kursen zur Schindelherstellung oder zur Holzverarbeitung teilzunehmen. Auf diese Weise entsteht ein positiver Kreislauf, der die Vermittlung des Wissens über die Traditionen und die Kultur der Region gewährleistet und diese gleichzeitig bewahrt und stärkt.

Biodiversität und nachhaltige Bildung

Die Wälder und Naturräume der Pärke sind wichtige Schatzkammern der Biodiversität und tragen zur Gestaltung verschiedenster Sensibilisierungs- und Umweltbildungsprojekte bei. Die Ameisen beispielsweise spielen eine Schlüsselrolle im Ökosystem Wald. Im Naturpark Jura vaudois gibt es einen Lehrpfad zu den Waldameisen und vielfältige Angebote für Schulen. Die Teilnehmenden können die Tiere in ihrem Lebensraum in den wunderschönen Waldlandschaften der Region beobachten.

Der Sihlwald ist das grösste Waldreservat in der Zentralschweiz. Die Region ist nicht nur ein ideales Erholungsgebiet für Familien, sondern bietet auch Schulklassen oder Wanderern die Möglichkeit, die Biodiversität und Geschichte dieses idyllischen Waldes zu erkunden.

Die Liste der Bildungsmöglichkeiten ist lang und beschränkt sich nicht nur auf Waldökosysteme. Auch die weltweit zunehmend bedrohten Feuchtgebiete bieten aus pädagogischer und bildungstechnischer Sicht zahlreiche Möglichkeiten. Die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Moorlandschaften der UNESCO Biosphäre Entlebuch stehen im Zentrum von zahlreichen spannenden Forschungsprojekten und Umweltbildungsaktivitäten, wie das Mooraculum in Sörenberg und breit gefächerte Kurse und Exkursionen, die jedes Jahr eine Vielzahl von Schulklassen und Besuchern anziehen.

Dank der hochwertigen Bildungs- und Weiterbildungsangebote fördern die Pärke die Verankerung nachhaltiger Gewohnheiten in der Bevölkerung. Mit dem Bildungsangebot «Food for Future» der Bündner Pärke haben beispielsweise Schulklassen im UNESCO-Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair die Möglichkeit, den Kreislauf von Berggetreide von der Produktion bis zum Konsum zu untersuchen. Sie entdecken die Backstube einer Bäckerei, backen selber Brot, reflektieren ihren Konsum und wie sie persönlich zu einer zukunftsfähigen Ernährung beitragen können.

Modellregionen

Die wirtschaftliche Belebung ländlicher Zonen stellt zurzeit für viele Regionen der Schweiz eine Herausforderung dar. Anhand konkreter Beispiele zeigen die Pärke auf, wie Naturschutz Hand in Hand mit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung gehen kann.

In diesen Modellregionen spielt die Sensibilisierung eine Schlüsselrolle – sowohl für die lokale Bevölkerung, insbesondere die Schulen, als auch für die Touristen und Besucherinnen – die dank naturverträglicher Angebote die ökologischen und kulturellen Besonderheiten des Parks erkunden können.

Es ist wünschenswert, dass auch die Politik den Wert der Pärke vermehrt anerkennt und ihre Mission unterstützt. In Zukunft sollten diese Pärke als ideale Regionen dienen, um nachhaltige Projekte zu entwickeln und den Jugendlichen die so gewonnenen Erkenntnisse über in die Lehrpläne integrierte Bildungsaktivitäten zu vermitteln.

Von lokal bis global, um nachhaltige Entwicklung als Lebensphilosophie tiefer in der Gesellschaft zu verankern.

Christian BernasconiChristian Bernasconi

Christian Bernasconi

© C. Bernasconi

Christian Bernasconi

Biologe, Fernsehmoderator