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Netzwerk Schweizer Pärke
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Aktuelles aus den Pärken

Publikation «Weissbuch Schweizer Pärke»

Die Schweizer Pärke sollen Natur und Landschaft schützen, den ländlichen Raum beleben und die regionale Wirtschaft fördern: Diesen Auftrag setzen sie seit knapp 20 Jahren mit grossem Engagement und durchaus erfolgreich um. Sie stossen aber auch an Grenzen und werden von Politik und Öffentlichkeit nicht immer verstanden. Im kürzlich publizierten «Weissbuch Schweizer Pärke» blicken 11 Expertinnen und Experten von aussen auf die Pärke und beleuchten deren Rahmenbedingungen.

Neues Buch zu den Pärken

Der Haupt Verlag hat in Zusammenarbeit mit den Journalistinnen und Journalisten von Oecocom ein Buch zu den Schweizer Pärken publiziert. Die Autor:innen führen durch die vielfältige Pärkelandschaft der Schweiz und stellen die Pärke mit ihren charakteristischen Landschaften, Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten sowie ihrer Entstehungsgeschichte vor.
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ERFA im Naturpark Pfyn-FingesERFA im Naturpark Pfyn-Finges

ERFA im Naturpark Pfyn-Finges

© Christian Pfammatter

Zusammenarbeit

Netzwerken – was die Schweizer Pärke so wirksam macht

Es kommt nicht von ungefähr, dass der Dachverband der zwanzig Pärke von nationaler Bedeutung den Namen «Netzwerk Schweizer Pärke» trägt. Kooperation und Zusammenarbeit sind nämlich fest in der DNA der Pärke verankert. Ob es sich um das Verbinden ihrer Tätigkeitsbereiche, die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden oder Kooperationen zwischen Regionen oder Kantonen handelt – ihre Stärke beruht auf einem grenzüberschreitenden Ansatz. Kooperationen sind der Schlüssel zu ihrer Wirksamkeit.

Patrice Borcard
Die Landeskarte auf der Website des Netzwerks Schweizer Pärke zeigt zwanzig farbige Gebiete unterschiedlichster Formen und erinnert an ein grosses Puzzle, das gerade zusammengesetzt wird. Die Pärke scheinen willkürlich verteilt zu sein und politische und administrative Grenzen zu ignorieren. Aus der Vogelperspektive betrachtet, vermitteln sie den Eindruck, mit historischen Ereignissen und geografischen Zufällen zu spielen. Da sich ihre Gebiete meist über Grenzen hinweg erstrecken, sahen sich die Pärke gezwungen, transversale Arbeitsweisen zu entwickeln, die den Austausch und die Zusammenarbeit fördern.

Die Regionalen Naturpärke der Schweiz sind weit mehr als nur geschützte geografische Gebiete: Sie sind Orte, an denen sich die Bevölkerung gemeinsam für eine nachhaltigere Entwicklung, den Erhalt des Natur- und Kulturerbes und eine lokale Wirtschaft einsetzt. Ihre Wirksamkeit beruht auf einer kooperativen Arbeitsweise, nämlich der Vernetzung auf mehreren Ebenen zwischen Pärken, Gemeinden, Verwaltungsstellen und Kantonen.

Denkmuster aufbrechen und regionale Identitäten stärken

Es ist nur natürlich, dass die Pärke zur Erfüllung ihrer Aufgaben Kooperationen aufgebaut haben. Diese Kooperationen drängen sich umso mehr auf, als dass Umweltfragen wie Energiepolitik, nachhaltigere Mobilität oder Biodiversitätsförderung Lösungen erfordern, die weit über lokale Grenzen hinausgehen. Eine solche interkommunale Vernetzung geschieht durch informelle Gespräche zwischen den Gewählten, aber auch zwischen Gemeindeangestellten. Das Bewusstsein für andere Realitäten schärfen, bewährte Praktiken austauschen, innovative Projekte fördern, die es verdienen, in grösserem Massstab getestet zu werden: Das Netzwerken ermöglicht es, eine auf die eigene Gemeinde fokussierte Politik zu überwinden, die allzu oft die Verwirklichung von Projekten lähmt.

Aber die Pärke leisten noch mehr! Sie machen oft Regionen aus, die eine geografische oder historische Kohärenz aufweisen, wie etwa in den Naturpärken Jura vaudois, Chasseral oder Doubs. Der Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut hat nicht nur eine von derselben Käsekultur geprägte Region vereint, sondern auch das Gebiet einer verschwundenen mittelalterlichen Einheit wiederhergestellt: die Grafschaft Greyerz.

Indem die Pärke diese Regionen mit ihren Wirtschafts- und Tourismusförderungsorganisationen, die teilweise im Alleingang arbeiten, an einen Tisch bringen, beseitigen sie Hindernisse und tragen zu stärkeren und offeneren regionalen Identitäten bei.

Die Stärke eines Netzwerks

Und wenn sich der Park über mehrere Kantone erstreckt, ergeben sich noch mehr Möglichkeiten. Unter dem Schirm des Parks bietet die interkantonale Vernetzung Chancen für eine bessere Koordinierung der öffentlichen Politik. Unterstützt ein Kanton ein Projekt, ermutigt er damit seine Nachbarn, es ihm gleichzutun! Die Behörden werden oft dazu angeregt, ihre Massnahmen mit den Akteurinnen und Akteuren der Pärke zu koordinieren und nehmen manchmal unsere Ziele in ihre Aktionspläne auf. Diese Zusammenarbeit zwischen Kantonen und Pärken stärkt die Glaubwürdigkeit unserer Vereine und fördert die Akzeptanz in der Bevölkerung.

Wie wirksam ein Netzwerk zwischen den Pärken selbst ist, zeigt sich im Austausch von Erfahrungen oder dem gemeinsamen Entwickeln von Kampagnen und Bildungsprojekten. Gemeinsam gelingt es den Pärken manchmal, zusätzliche finanzielle Mittel zu mobilisieren, insbesondere im Tourismus.

Das Schweizer Modell der Pärke von nationaler Bedeutung beweist die Stärke einer strukturierten Netzwerkarbeit. Diese ermöglicht es, Effizienz, Einheitlichkeit und Reichweite von Massnahmen zu steigern. Die Schweizer Pärke vereinen Kräfte auf allen Ebenen und agieren so als echte Laboratorien, die das kollektive Wissen einer Region in einen wirkungsvollen Hebel verwandeln können. Die Umweltfragen, die im Mittelpunkt der Aufgaben der Pärke stehen, erfordern sektorübergreifende, integrierte Ansätze, welche die öffentlichen Verwaltungsstellen aufgrund fehlender Ressourcen oder aufgrund ihrer isolierten Stellung nur schwer umsetzen können.

Ohne aufwändige Strategien können die Pärke durch das Netzwerken auf pragmatische Weise, Schritt für Schritt, nachhaltigere, solidarischere Gebiete aufbauen, die stolz auf ihre lokale Identität sind.

Patrice BorcardPatrice Borcard

Patrice Borcard

© Murielle Sevegrand

Patrice Borcard

Präsident des Regionalen Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut